Über 95 Prozent der Menschheitsgeschichte lebten wir als Jäger und Sammler, für die das Deuten von Spuren und Zeichen der Tiere und Pflanzen – das Lesen in der Landschaft – überlebenswichtig und zentraler Bestandteil der Lebenskultur war. Für manche Völker der Erde gilt das noch heute.
„Was ist hier passiert?“ – diese einfache Frage kann der Anfang einer großen Geschichte sein. Genau das ist Spurenlesen: mit wachen Sinnen und guten Fragen tauchen wir ein in die Welt der Spuren und Zeichen und erkunden, wie alles miteinander zusammenhängt. Wir wechseln die Perspektive und begeben uns auf Augenhöhe mit unseren wilden Verwandten. Wir nehmen Kontakt auf mit Tieren, die sich uns meist nur selten zeigen und erfahren mehr über ihre Lebensweise, ihren Charakter und ihre Wechselbeziehungen zu anderen Arten. Durch das Spurenlesen können wir Dinge über sie lernen, die in keinem Buch stehen und erfahren dabei auch Neues über uns selbst.
Über längere Zeit an einem Ort angewandt, kann das Spurenlesen eine tiefe Verbundenheit zum eigenen Lebensort und seinen Bewohnern schaffen. Die Sinne werden geschärft und der Geist geöffnet. Spurenlesen fördert die Vorstellungskraft, logisches Denken und das Einfühlungsvermögen. Lustvoll fragend folgen wir unserer Neugier und kommen im Kreis zusammen, um unsere Erfahrungen, Geschichten und Lieder zu teilen…