Drei Stunden Wildnistag und wie es weiter ging.
Im Oktober und November war ich mit allen vierten Klassen der Heinrich-Zille-Grundschule Stahnsdorf jeweils drei Stunden im Wald unterwegs. Wir hatten uns für den Wildnistag in einem Waldstück verabredet, das direkt an das Gelände der Schule angrenzt. Beim ersten Termin war ich einige Zeit früher dort, um mir den Wald erst einmal anzuschauen. Ich fragte eine Lehrerin, wie ich vom Schulgelände aus am besten in den Wald kommen könne und bekam als Antwort “Wie, in den Wald dürfen wir nicht, wegen der Wildschweine.” Okay. Für den Wildnistag durften wir dann doch in den Wald, wobei das wohl eher die Ausnahme war. Heißt, da ist ein Wald und eine Schule und beide haben normalerweise nichts miteinander zu tun. So die Ausgangslage.
Ende November schrieb mir dann Elisabeth Cavan, Klassenlehrerin der 4a diese Mail hier.
“Der Wildnisstag war für meine Klasse (4a) ein absolut tolles und nachklingendes Erlebnis. Die Kinder haben mich danach ständig gefragt, ob wir in den Wald gehen können. Da die Sportlehrerin für zwei Wochen in Quarantäne musste, habe ich jede Sportstunde genutz, um mit den Kindern “an unsere Stelle” zu gehen. Wir haben “Spontano” und “Magneto” gespielt und die Kinder haben sich aus Ästen und Zweigen eine richtig tolle Höhle gebaut. An einem Tag haben wir auch Müll im Wald aufgesammelt (5 große Müllsäcke!). Während des Wilsnistages mit dir waren die Kinder empört über den ganzen Müll im Wald. Wir haben Autoreifen und auch eine Schubkarre gefunden… Die Kinder haben die Zeit im Wald unheimlich genossen und wir werden es so oft es geht wiederholen und uns einfach einige Minuten Auszeit in “unserem Wald” gönnen.
Ich habe großes Interesse den Wildnistag ggf. in der 5. Klasse zu wiederholen.
Liebe Grüße
Elisabeth Cavan
P.s. Unser Insiderwitz ist folgender: “Bestimmt sind wir gerade an Jürgen vorbeigelaufen, aber er war bestimmt so gut getarnt, dass wir ihn nicht gesehen haben… :))“
Wie schön! Gerade einmal drei Stunden intensive Zeit im Wald haben dazu geführt, dass sowohl die Lehrerin als auch die Kinde ihren Wald vor der Haustür wieder entdeckt haben, den Wunsch haben dort Zeit zu verbringen, ihn wertschätzen und sich um ihn kümmern. Das ist Naturverbindung, wie sie gedacht ist und es macht mich sehr glücklich, und ich bin dankbar dafür, solche Impulse geben zu dürfen.